Löwenzahnhonig

Löwenzahnhonig

Wenn alle Wiesen und Felder ein gelbes Blütenmeer sind, ist es Zeit für Löwenzahnhonig. Im April/Mai kann man jedes Jahr mit etwas Geduld selber Biene spielen. Marmelade machen kann jeder, aber so ein selbstgemachter Honig ist etwas ganz Besonderes.

ZUTATEN für ca. 5 Gläser:

1 Schüssel Löwenzahnblüten (2,5l Volumen)
1 unbehandelte Zitrone
2l Wasser
2 – 3 kg Zucker

Pflücktipps:

  • am besten am Vormittag, weil nachmittags schließen sich die Blüten bereits wieder
  • nicht direkt neben der Straße
  • nicht direkt am Rand des Feldes pflücken (Hundeklo)
  • aber auch nicht das ganze Feld niedertrampeln, da hat der Bauer dann auch keine Freude mit dir
  • die Blütenknospen ohne Stiel abpflücken
  • Feld sollte außerdem nicht gerade gedüngt worden sein
  • die Blumen sollten schön geöffnet sein, dann sieht man auch den Blütenstaub besonders gut
  • den Bienen auch was übrig lassen 😉

ZUBEREITUNG:

Hinweis: Um meine Kochtemperaturen besser nachvollziehen zu können, schreibe ich immer die Stufen dazu, die ich verwendet habe. Insgesamt habe ich 9 Stufen bei meinem Herd.

Die Blumen nach dem Pflücken nicht abwaschen, sonst geht der ganze Blütenstaub verloren. Die Blütenblätter aus den Blütenkörbchen zupfen. Die Zitronenschale abreiben und die Frucht danach in Scheiben schneiden und die Kerne entfernen. Einen großen Kochtopf 2l Wasser befüllen und die Blütenblätter dazugeben. Die Randscheiben der Zitrone ausdrücken und den Saft ebenfalls in den Topf geben. Am Ende kommen noch die abgeriebene Zitronenschale und die restlichen Zitronenscheiben ins Wasser. Alles ein wenig verrühren und die Blüten unter Wasser drücken, damit sie nicht nur obenauf schwimmen.

Jetzt bei höchster Stufe (Stufe 9) aufkochen lassen und dann 1 Stunde (Stufe 7) ohne Deckel weiterköcheln lassen. Danach durch ein Haarsieb gießen und die Masse gut ausdrücken, damit die gesamte Flüssigkeit weiterverwendet werden kann.

Wichtig ist jetzt die gewonnene Flüssigkeit abzuwiegen, um das passende Zuckerverhältnis ausrechnen zu können. Bei mir wog die Flüssigkeit nach dem Abseihen ca. 600 g, deshalb verwendete ich das Dreifache des Flüssigkeitsgewichts an Zucker, also hier 1800 g (Verhältnis 1:3).

Jetzt werden die leeren Marmeladegläser vorbereitet. Die Gläser heiß auswaschen und ohne Deckel mit Öffnung nach unten auf ein frisches, keimfreies Geschirrtuch stellen und die Deckel daneben legen. Am besten neben dem Herd, um ein späteres Befüllen zu erleichtern.

Tipp: Beim nächsten Schritt sollte man unbedingt neben dem Topf stehen bleiben, um ein Übergehen und somit einer klebrigen Küche aus dem Weg zu gehen.

Das Blütenstaubwasser und den Zucker wieder in einen großen Topf geben und aufkochen lassen (Stufe 9). Zu Beginn etwas Umrühren, damit sich der Zucker etwas verteilt und leichter auflöst. Sobald die Masse dann zu kochen beginnt, sollte man den Kochlöffel so wenig wie möglich verwenden und auf niedrige Hitze runterdrehen (Stufe 2-3).
Hinweis: Sollte die Flüssigkeit stark zu schäumen beginnen und drohen überzugehen, rechtzeitig von der heißen Platte ziehen und kurz beruhigen lassen.

Die Masse bis ca. 114 °C köcheln lassen (hier ca. 30 min), damit sie eine gute Konsistenz bekommt. Immer wieder sollte man eine Art Gelierprobe machen. Dafür etwas Honig auf einen Teller geben und dann hin und her schwenken. Je nachdem wie schnell er verrinnt, lässt sich erkennen, wie flüssig er ist und ob man noch weiterkochen muss. Bei 114 °C sollte er dann nur mehr sehr langsam verrinnen und je länger er am Teller abkühlt, desto dickflüssiger sollte er werden. Dann kann man auch mit einem Finger testen, ob er schön klebrig ist und Fäden zieht.

Ist man mit der Konsistenz zufrieden, den Topf von der Herdplatte nehmen und ausschalten, sonst einfach noch ein bisschen weiterkochen. Die endgültige Konsistenz sieht man allerdings erst am nächsten Tag, wenn er in den Gläsern abgekühlt ist.

Dann den Löwenzahnhonig mit einem großen Fülltrichter und einem Schöpflöffel nacheinander in die Marmeladengläser füllen. Unbedingt darauf achten, dass alles sauber und keimfrei ist, nur so gewährt man eine lange Frischhaltung.

Die Gläser ziemlich vollfüllen, so dass nur eine kleine Luftschicht frei bleibt, aber nicht zu voll, sonst könnte der Deckel verkleben und später nicht mehr aufgehen. Nach dem Befüllen eines Glases sofort den Deckel draufschrauben, damit sich ein Vakuum bilden kann und dann erst das nächste füllen.
Tipp: Die Gläser werden schnell heiß, deshalb mit einem Geschirrtuch oder Backhandschuh beim Zuschrauben anfassen.

Die Honiggläser bis zum nächsten Tag in Ruhe abkühlen lassen und sein Werk begutachten und verkosten.

Hinweis: Sollte der Löwenzahnhonig viel zu flüssig sein (bei diesem Mischverhältnis aber eher das Gegenteil), einfach nochmal in einen Topf gießen und erneut mit etwas Zuckerzusatz kochen.

Gutes Gelingen,
eure süße Hüterin

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